Horizontale Striche
Wann kurz, wann lang? – Es gibt Trennstriche, Koppelstriche, Bindestriche, Streckenstriche etc. Doch wann und wie werden sie korrekt eingesetzt?
Es gibt vertikale, leicht diagonale und horizontale Strichzeichen im Satz. Vertikale Striche sehen so aus: | und diagonale so: /. Zu den horizontalen Strichen gehören das Gleichzeichen, der Unterstrich, der kurze Strich sowie der Halbgeviert- und Geviertstrich. Meist gebraucht werden wohl die Kurz- und Halbgeviertstriche, die oftmals gern falsch gesetzt werden. Kurze Striche werden mit dem herkömmlichen Bindestrich auf der Tastatur gesetzt. Die Kombination der Tasten Alt und kurzem Strich ergeben den längeren Halbgeviertstrich. Wann welche Variante eingesetzt wird, zeigen folgende Regeln.
Kurz: Trennstrich
Der Trennstrich – auch Divis genannt – kommt dann zum Einsatz, wenn ein Wort getrennt werden muss. Das wäre, falls ein Wort nicht mehr in die Zeile passen sollte. Praktischerweise werden die Striche nach den Silbentrennregeln oftmals vom Programm selbst getrennt.
Kurz: Koppelstrich
Möchte man mindestens zwei „fremde“ Wörter in Verbindung bringen, so wird dieses gekoppelt. Für die Koppelung verwendet man ebenfalls den kurzen Strich. Rechtschreib-Tipp: Wird mindestens ein Wortpaar in einer längeren Reihe verbunden, so muss die ganze Reihe durchgekoppelt werden. Sprich aus St. Paulus-Kirche wird St.-Paulus-Kirche.
Kurz: Bindestrich
Bindestriche fungieren entweder als Kopplungsstrich oder Ergänzungsbindestrich. Anstatt Typoblog und Schriftenblog heißt es somit nur noch Typo- und Schriftenblog. Man erspart sich dadurch einen Wiederholungsfehler.
Lang: Spiegelstrich
Spiegelstriche finden sich als Aufzählungspunkte wieder.
Lang: Bis-Strich
Ein Bis-Strich ist das Bindeglied zwischen zwei Zeitangaben. Damit sind Jahreszahlen als auch Uhrzeiten gemeint: 1983–heute und 14:30–19:45 Uhr. Wem der lange Bis-Strich tatsächlich zu lange ist, kann diesen optionalen auch auf etwa 80 Prozent verkleinern.
Lang: Streckenstrich
Eine Strecke wird nicht nur durch Kilometerangaben definiert, sondern auch oftmals durch Angabe zweier Orte. Der lange Streckenstrich kennzeichnet dies, um nicht als Koppel-Wort missverstanden zu werden. Stuttgart-Aalen würde nämlich mit einem kurzen Strich gekoppelt und wie ein Ortsteil von Stuttgart klingen. Stuttgart–Aalen verdeutlicht mit einem Halbgeviertstrich wiederum die Strecke zweier Ortschaften.
Lang: Gedankenstrich
Ein Gedankenstrich lässt Raum und Platz für Gedanken. Dieser Gedanke wird mit einem langen Halbgeviertstrich gesetzt.
Lang: Auslassungsstrich
Auslassungsstriche werden besonders bei Geldangaben verwendet. Was damals noch oft als Zensierungsstrich verwendet wurde („So eine Sch–!“) dient er heute fast nur noch für Wertangaben. Wird zum Beispiel der Cent-Bereich weggelassen, heißt es anstatt 1,00 EUR nur noch 1,– EUR. Dasselbe gilt auch hier: –,99 EUR ensptricht somit 0,99 EUR.
Lang: Minuszeichen
Bei mathematischen Rechnungen oder bei Angaben im Minusbereich wird ein langer Strich gesetzt.
Kerning
Das Kerning sollte bei allen Strichvariationen nicht außer Acht gelassen werden. Besonders der Halbgeviertstrich eckt gerne mal an und verlangt nach mehr Raum. Die Beispiele auf dieser Seite zeigen eine gute Richtung, wie das Kerning eingesetzt werden sollte/könnte.